Gitarre lernen wollte ich eigentlich schon immer. Das erste mal wurde es mir im Alter von 11 Jahren so richtig verleidet. Meinen Wunsch Gitarre lernen zu wollen fanden meine Eltern eigentlich gut - und so bekam ich meine erste "Wandergitarre". Meine Eltern musikalisch weder beleckt noch interessiert erstanden für vermutlich kleines Geld ein Instrument, das einen Saitenabstand hatte, der so groß war, dass man bequem eine Streichholzschachtel hätte hindurch schieben können, ohne dass die Schachtel hängen geblieben wäre. Die Freude war also von extrem kurzer Dauer. Und bis ich wieder Lust bekam dieses geile Instrument zu lernen. das dauerte...
Und zwar bis in die späten 1980er Jahre. Ein Freund von einem Freund studierte Gitarre am Hamburger Konservatorium und machte mich mit seinem Spiel wieder heiß auf die Gitarre. Also zog er mit mir los meine erste E-Gitarre zu kaufen. Eine Squier Fender Stratocaster mit Metallkoffer für unglaubliche 150 DM, die bei mir immer einen Ehrenplatz haben wird. EIn Verstärker war schnell gefunden und wir starteten mit den ersten Unterrichtsstunden. Und dann haute bei mir der Job alle gitarresken Pläne über den Haufen. Projektarbeit mit bis zu 14 Stunden am Tag. In der Folge verschwand die Strat mitsamt ihrem Koffer bis zu meinem Eintritt in den Vorruhestand 2013 im Keller. Was für eine Verschwendung!
Und jetzt sollte es also losgehen. Was folgte waren Jahre des Ausprobierens von verschiedenen Unterrichtsformen und verschiedenen Lehrern. Es gab einen, der deutlich alle anderen überragte. Bei ihm war ich gut aufgehoben und mit der Situation mehr als zufrieden. Aber nach etwa einem Jahr sehr fruchtbaren Unterrichts gab er seinen Job als Gitarrenlehrer auf, um sich komplett neu zu orientieren. Da saß ich jetzt mit meinem Talent.
Den Lehrern, die dann folgten, kann und will ich nichts Negatives nachsagen. Aber es passte einfach nicht. Mal war es die Chemie, mal der viel zu weite Weg, beim nächsten passten meine Musikwünsche so gar nicht zum angebotenen Portfolio, und, und und...
Also verlegte ich mich immer mehr auf das Internetangebot. Dort gibt es Einiges, von dem ich sehr angetan war. Justin Sandercoe, True Fire, Steve Stine, Drue James, Brian Kelly von Zombie Guitar, um nur die wichtigsten zu nennen. Gute Lehrer ohne Frage. Aber was mir letztlich immer fehlte, waren zum einen stimmige Konzepte sowie in den meisten Fällen eine Möglichkeit des direkten Drahtes zu meinem Teacher, um auf dem "kurzen Dienstweg" meine Fragen los zu werden. Von allen habe ich etwas mitgenommen, etwas bereicherndes gelernt. Und doch - bei jedem kam irgendwann der Punkt, an dem ich mir die Frage stellte "War es das jetzt? Irgendwas fehlt doch noch!" Und die Reise ging weiter.
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